Die Perspektive macht das Bild

Wie wird dein Bild interessant für den Betrachter?

Gerade am Anfang stellt man sich doch häufig die Frage, was macht eigentlich ein schönes Bild aus? Nun zunächst könntest Du sagen, Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Ganz am Ende würde ich dir sogar recht geben. Es sind dann doch am Ende die persönlichen Geschmäcker, die die finale Entscheidungen treffen. 

Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht, bzw. man kann als Fotograf eine ganze Menge dazu beisteuern um ein schönes Bild zu "kreieren".

 

Heute möchte ich dir das Thema Perspektive etwas näherbringen. Ein schönes Bild ist i.d.R. auch ein interessantes Bild und umgekehrt. Also was macht ein Bild interessant? Die Perspektive. Warum? Wenn Du die Kamera vor deinem Auge hältst und im normalen Stand das Foto machst, bildest Du den Blickwinkel ab, den Du, eigentlich jeder Mensch immer so wahrnimmt. Demnach stellt dieser Blickwinkel die "normale Sicht" eines Menschen da. Das kann für das Foto ok sein, aber eines ist es mit Sicherheit nicht - ein interessanter Blickwinkel.

 

Manchmal reicht es schon aus, die Kamera auf Höhe des Bauchnabels zu positionieren, um eine andere Perspektive zu erhalten. Dieser Effekt kommt besonders zum Tragen, wenn man Gesellschaften fotografiert z.B. in der Kirche oder bei Feierlichkeiten aber auch bei der Streetfotografie. Diese Höhe wird gerne auch bei Hochzeiten verwendet und beschert dem Betrachter schon eine ungewohnte Perspektive. Wenn der Rest vom Bild passt, hat man so schon ein besonderes und interessantes (da für das Auge ungewohntes) Foto geschossen. Du muss hierbei allerdings beachten, je weiter Du vom Motiv entfernt ist, desto geringer wird dieser Effekt. Natürlich solltest Du auch nicht zu nahe dran sein, da Du sonst vielleicht den Hüftknochen erwischt, anstatt das Gesicht ;-)

 

Bei der Froschperspektive, hält man die Kamera ganz nahe über dem Boden. Dies ist nicht nur eine ungewohnte Perspektive, sondern schafft zusätzlich eine gute Möglichkeit räumliche Tiefe ins Bild zu bringen.  Wenn Du z.B. die Kamera in die Grasnarbe hältst, hast Du im Vordergrund i.d.R. einen unscharfen Rasen. Das Motiv, welches scharf sein sollte, da es ja fokussiert wird befindet sich im besten Fall in der "mittleren Tiefe", während der Hintergrund im besten Fall wieder unscharf wird.  So bekommst Du einen wundervollen Tiefenverlauf mit drei Ebenen in dein Foto.

 

Bei einem Porträtfoto, kann Du dich z.B. etwas erhöht zum Model positionieren. Dies schafft zum einen eine ungewohnte und etwas spannendere Perspektive und lässt zum anderen das Model etwas schlanker wirken.

 

Zusammengefasst lässt sich sagen, jede Perspektive die anders ist als das Gewohnte, kann ein Bild wesentlich spannender und interessanter wirken lassen. Ich glaube, die größte Hürde mal die Perspektive zu ändern tragen wir im Kopf - weil wir es uns vielleicht nicht trauen, weil es bequem ist aus immer derselben Perspektive zu schauen - wie im richtigen Leben ;-)

 

"Es spielt keine Rolle, was die anderen denken. Es ist das Ergebnis, das zählt". Viel Spaß beim Ausprobieren.

 

Frank

 

 

 

Beispielfotos aus ungewohnter Perspektive

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Kommentare: 1
  • #1

    Eli (Montag, 05 März 2018 06:23)

    Ein sehr informativer und lehrreicher Beitrag. Danke dafür!

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